Grundsteuerdebatte – Lösungen aus der Krise
Der
Haushalt ist eingebracht, der Aufschrei ist da. Die Krise und wirtschaftliche
Entwicklung sind in Eppstein angekommen und schlagen in ihrer Wirkung voll
ein. Was heißt das konkret:
- 625.000 EUR für Tariferhöhungen im öffentlichen Dienst und
für Personal in Kitas mehr
- 376.000 EUR für Versorgungsaufwendungen mehr
- 900.000 EUR für Kreisumlage mehr (darunter fallen Krankenhäuser/Unterbringung
Geflüchteter usw.)
- 265.000 EUR für ÖPNV mehr (nach Neuausschreibung Linienbündel
West im MTK)
- 1,2 Mio EUR Einbruch der Gewerbesteuer
Also über 3,3 Mio. EUR zusätzlich zu den bereits in Konsolidierung
befindlichen 2,7 Mio. EUR aus dem Vorjahr. Viele Stellschrauben bleiben einem
kommunalen Haushalt nicht, der aufgrund seiner Vielzahl von gesetzlichen Pflichtaufgaben
nicht mit dem Haushalt eines Wirtschaftsunternehmens vergleichbar ist. Dennoch
halten auch wir es für geboten, den vorgeschlagenen Ansatz zu senken.
Während andere fleißig plakatieren und ihre unzulänglichen
oder schlicht nicht mehrheitsfähigen Vorschläge aus der Vergangenheit
hervorkramen, wie z.B. Windkraftanlagen oberhalb des Eppsteiner Bahnhofes,
unterstützen wir den Vorschlag der Verwaltung einer dreigliedrigen Lösung,
die wie folgt aussehen könnte:
- Einsparungen/Verkäufe von Liegenschaften/Streichungen im Stellenplan
etc. mit Erlösen i.H.v. mindestens 1,2 Mio. EUR
- Einholung einer externen Expertise über die Beratungsstelle Hessen
wie bereits im Jahr 2009 erfolgt
- Einrichtung einer interfraktionellen Steuerungsgruppe, die strukturelle
Änderungen berät und vorbereitet
Den fleißigen Wahlkämpfern mit den vermeintlich einfachen Lösungen
und polemischen Parolen sei in Erinnerung gerufen: Viele Parteien tragen Verantwortung
für die jetzige Entwicklung, auch die CDU. Insbesondere aber die vergangenen
drei Jahre einer Ampelregierung unter „Führung“ der Kanzlerpartei
haben die Stagnation und Rezession beschleunigt. Die nach wie vor ungelösten
Fragen bei der Zuwanderung und Integration mit all ihrem Aufwand für
die Kommunen tragen dazu bei, dass die Frage beantwortet werden muss: Wer
soll das bezahlen? Die Antwort sehen wir hier in Eppstein: Am Ende bezahlen
es die Eppsteiner Bürgerinnen und Bürger.
Seit
Jahren fordern wir die Einhaltung des Konnexitätsprinzips: Wer bestellt
soll auch bezahlen. Kommunale Selbstverwaltung ist nur mit auskömmlicher
Finanzierung möglich. Und wer jetzt gerne auf andere Kommunen verweist:
Auch dort werden aktuell die Rücklagen aufgebraucht. Die Diskussionen,
die wir heute führen, werden dort in den nächsten Jahren geführt.
Um einige der in Mails oder sozialen Medien geäußerten Vorwürfe
aufzugreifen: Andere sind nicht schlauer oder kreativer - alle kochen mit
demselben Wasser auf Sparflamme.
Bei aller - verständlichen - Aufgeregtheit lassen Sie uns bitte sachlich
bleiben und zusammenstehen. Wir alle wollen ein liebens- und lebenswertes
Eppstein, das auch bezahlbar bleibt
[Dirk Büttner, Fraktionsvorsitzender][18.02.2025]