Die Infrastruktur in Deutschland ist marode, das ist bekannt und betrifft auch die Region Rhein-Main. Dass aber Eppstein überproportional benachteiligt wird ist nicht hinnehmbar. Augenblicklich ist die Verlässlichkeit der S2 eine Katastrophe. Das Problem ist, dass die S-Bahnen aus Richtung Frankfurt so stark verspätet sind, dass sie unterwegs in Höchst oder Hofheim vorzeitig enden, um dann wieder pünktlich zurückfahren zu können. Dadurch wird der Verkehr auf der S2 zwischen Hofheim und Eppstein und Eppstein und Niedernhausen erheblich ausgedünnt. In den letzten Wochen war es keine Seltenheit, dass über 90 Minuten keine Bahnen fuhren. Arzt- und andere Termine können auch bei Einplanung eines Zeitpuffers nicht eingehalten werden.


Normalerweise fahren die S-Bahnen von Eppstein aus im 15-Minuten-Takt. Nun entfallen seit Monaten schon die Verstärkerzüge, so dass es einen Halbstundentakt gibt. Wenn dann aber zwei Züge in Folge ausfallen und zwei Züge aus Richtung Limburg durchfahren und nicht anhalten, ist das nicht zu verstehen. Auf Grund der häufigen Verspätungen der S-Bahn ist auch der Busanschluss auf der Linie 805 ein Problem. Normalerweise fahren sie um 24 Minuten nach der vollen Stunde und im Berufsverkehr um 54. Eine Ausnahme bilden die Busse um 16.52 Uhr und 17.22 Uhr. Das führte oftmals dazu, dass die S-Bahn aus Richtung Frankfurt verspätet ankommt und der Bus der Linie 805 schon weg ist. Warum diese beiden Busse nicht wie die anderen auch um 16.54 Uhr bzw. 17.24 Uhr fahren und somit im Takt ist ein Rätsel.
Eppstein zahlt einen nicht unerheblichen Beitrag an den RMV, deshalb kann es nicht sein, dass Eppstein überdurchschnittlich von den Problemen der Bahn betroffen ist. Wenn die Züge wegen Verspätung vorzeitig enden und nach Frankfurt zurückfahren, müssten wenigstens die Regionalzüge aus Limburg halten.


Es ist für uns nicht hinnehmbar, dass die Stadt Eppstein im selben Umfang wie andere Kommunen bei den Leistungen des ÖPNV zur Kasse gebeten wird und weit weniger Leistung erhält.
Seit Jahren fordern wir, dass die Regionalzüge aus Limburg in Eppstein einen regulären Halt bekommen. Das würde zur Entschärfung, aber nicht zur Beseitigung der Problematik führen.


Der CDU-Fraktionsvorsitzende Dirk Büttner fordert: „Der MTK als Gesellschafter muss umgehend und mit Nachdruck in Verhandlungen mit den verantwortlichen Personen treten und auch in den übergeordneten Gremien Druck ausüben. Wenn man mit dem Pfund von insgesamt 3 Bahnhöfen im Stadtgebiet wuchern möchte, darf der aktuelle Zustand so nicht bleiben!“

[Christof Müller, CDU-Stadtverordneter][27.08.2024]