Steinberg in Ehlhalten in der nächsten Runde
Die
Stadtverordneten-Versammlung hat nach Anhörung des Ortsbeirates Ehlhalten
mit Zustimmung aller Fraktionen mit Ausnahme der SPD in ihrer Sitzung am 6.
Oktober der Auslegung des Bebauungsplans Steinberg zugestimmt. Die Begründung
der SPD für die Ablehnung ist das höhere Verkehrsaufkommen in der
Langstraße. Da reibt man sich verwundert die Augen.
Der Bebauungsplan gilt für das komplette Gebiet zwischen Langstraße
und Nonnenwaldstraße. Es geht um eine vernünftige Regelung der
Bestandsbebauung, da nach 40 Jahren ein Generationswechsel eingetreten ist.
Wildes, unkontrolliertes Bauen soll verhindert werden. Dieses zentrale Anliegen
hat die SPD überhaupt nicht in den Blick genommen. Zwar ist richtig,
dass der Bebauungsplan die Möglichkeit zulässt, an den Enden der
Stichstraßen noch ein weiteres Haus zu errichten, aber das ist nur eine
Facette. Die sonst immer vorgetragene Schaffung von Wohnraum in der Bestandsbebauung
ist der SPD, wenn es konkret wird, offenkundig leider nicht so wichtig.
Bei der Möglichkeit, an den Enden der Stichstraßen noch ein Haus
zu errichten, handelt es sich um ca. 7 bis 8 Bauplätze. Hier von einem
riesigen Verkehrsaufkommen in der Langstraße zu sprechen, ist lächerlich.
Die in den letzten Jahren in Schloßborn neu errichteten Bauplätze
belasten die Ortsmitte in Ehlhalten weit mehr, führt doch der Weg zur
Autobahn mitten durch Ehlhalten. Und damit ist noch nicht von der Ausweichstrecke
gesprochen, wenn die A3 dicht ist.
Die Ablehnung der SPD ist aber noch aus einem weiteren Grund nicht nachvollziehbar.
Im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt hatte sie beantragt zu prüfen,
ob bei Neubauten fossile Brennstoffe ausgeschlossen werden können. Diesem
dem Klimawandel Rechnung tragenden Ergänzungsantrag wurde einstimmig
zugestimmt. Daraufhin hatte die SPD dem Auslegungsbeschluss des Bebauungsplans
zugestimmt. Vorlagen werden im zuständigen Ausschuss beraten und beschlossen.
Die SPD ist also bei der Abstimmung in der Stadtverordneten-versammlung ihrem
eigenen Experten für Stadtentwicklung und Umwelt nicht gefolgt und fährt
einen Schlingerkurs, der zu einer schwer berechenbaren Politik führt.
Einer Vorlage im zuständigen Fachausschuss zuzustimmen und in der Stadtverordneten-versammlung
abzulehnen, ist in Eppstein schon lange nicht mehr vorgekommen.
Ein Gutachten zum Antrag zum Ausschluss von Heizungen mit fossilen Brennstoffen,
wurde von der Verwaltung schnellstens zur Verfügung gestellt, in dem
klargestellt wird, dass dies in einer Bestandsbebauung nicht möglich
ist, zumal es bereits umfassende rechtliche Vorgaben der Regierung gibt.
Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass auch die CDU im
Ortsbeirat Ehlhalten einen Änderungsantrag eingebracht hat. Der ursprüngliche
Bebauungsplan sah vor, am Ende des Lenzhahner Weges ein Wohnhaus zu errichten,
so dass eine weitere Verlängerung der Straße unmöglich würde.
Um diese Option in Zukunft noch zu haben, verzichten CDU und FWG auf einen
möglichen Bauplatz. Eine solche Erweiterung ist aber im augenblicklichen
Flächennutzungsplan nicht vorgesehen. Und wer weiß, wie lange es
von der Möglichkeit zur Umsetzung eines Bauplatzes dauert, der weiß,
dass im nächsten Jahrzehnt nicht mit einer Verlängerung des Lenzhahner
Weges zu rechnen ist.
Junge bauwillige Ehlhaltener 'Familien können ein Lied davon singen,
wie schwer es ist, sich in Ehlhalten den Wunsch nach einem eigenen Häuschen
zu erfüllen. Die CDU ist daher froh, dass der aktuelle Bebauungsplan
diese Möglichkeit für ca. 7- 8 Familien bietet.
[Christof Müller, CDU Ortsverband Ehlhalten][10.10.2022]