Zur letzten Ortsbeiratssitzung in Ehlhalten hatte die Ortsvorsteherin Martina Smolorz einen Vertreter der Mainova eingeladen, der über alternative Heiztechnologien berichten sollte.
Durch die bevorstehende Energiewende sind viele Bürger verunsichert, für welche Heizungsart sie sich zukünftig entscheiden sollen. In Ehlhalten heizen durch den fehlenden Gasanschluss fast alle Haushalte mit Öl. Die Forderung der FWG die Gasleitung nach Ehlhalten zu verlegen, stellte sich als vollkommen unrealistisch heraus, da sie sich auch nach Jahrzehnten nicht rentieren würde.
Deshalb wurde es als äußerst wichtig empfunden, dass sich der Ortsbeirat zu alternativen Möglichkeiten informieren sollte.

Folgende Möglichkeiten stehen im Raum:
- Heizöl: mit Ausnahmen (§72 GEG) ist der Betrieb von Ölheizungen ab 2026 weiterhin möglich. So sind Inbetriebnahmen von Ölheizungen auch nach 2026 zulässig, wenn der Wärme- und oder Kältebedarf mit erneuerbaren Energien anteilig gedeckt wird.
- Dezentrale Nah-/Fernwärmekonzepte
Durch die fehlende Gaszuleitung nicht möglich in Ehlhalten
- Ausbau und Nutzung von EE- Anlagen
Individuelle Lösungen z.B. mit Photovoltaik im privaten Bereich. Hier kann jeder die Effizienz der jeweiligen Dachfläche im „Solarkataster Hessen“ einsehen.
Kleinere Paneele (Balkonkraftwerk) mit bis zu 600 Watt sind genehmigungsfrei und können direkt ins Stromnetz durch Stecker eingesetzt werden.
- Nutzung von Solarenergie in Kombination mit aktuellen Energieträgern d.h. Hybridheizung z.B. Ölheizung/Solarthermie/PV
- Oberflächen/Tiefengeothermie
Laut Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie gilt Ehlhalten als „Hydrogeologisch günstig“
- Wärmepumpe
Heizungsart läuft über elektrischen Anschluss, weshalb hier eine Kombination mit Photovoltaik sinnvoll ist. Evtl. ist der Einbau neuer Heizkörper notwendig, die aber auch als Klimaanlage funktionieren. Bei diesem System sind ca. 45% Fördermittel möglich.

Da alle diese Möglichkeiten individuell an den entsprechenden Haushalt angepasst werden müssen, sollte ein Energieberater (z.B. Schornsteinfeger) in jedem Fall hinzugezogen werden. Er kann kompetent Ratschläge geben über die individuellen Energielösungen, welche Fördermittel bei welcher Möglichkeit in Betracht kommen. Die Einsparpotenziale werden errechnet und er kann die Genehmigungsanträge ausarbeiten.

[Christof Müller, CDU Ortsverband Ehlhalten][07.05.2022]