Im Zuge der Anhörung zum Stromnetzausbauvorhaben Ultranet können die betroffenen Städte und Gemeinden sich nochmals zu Wort melden. Für die Stadt Eppstein wird sich Bürgermeister Alexander Simon im Interesse der verfassten Beschlüsse einsetzen. Da zwei der aus Niedernhausen vorgeschlagenen Varianten den Stadtteil Ehlhalten in besonderer Weise neu betreffen würden, wandte sich Ortsvorsteherin Martina Smolorz in einem Brief direkt an das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie an Herrn Minister Peter Altmaier. Darin betont sie, dass der Stadtteil Ehlhalten die vorgeschlagene abweichende Variante Niedernhausen D 3, sowie die Variante Niedernhausen Konglomerat vehement ablehnt, da sie Ehlhalten mehrfach neu betreffen würden.


Die besagten beiden Varianten würden mit einer 1 km breiten Trassenführung oberhalb des Wohngebietes „Steinberg“ die Landschaft durchschneiden. Die Perspektive, die sich für die Anwohner aus dem tiefen Talkessel, mit Blick zum stark ansteigenden Gelände nach Oberjosbach, würde einen überdimensionalen Anblick auf die mehr als 30 Meter hohen Strommasten bieten. Sie betont weiterhin, dass zu bedenken ist, wozu ein solch starker Eingriff in die Natur nötig wäre, wo doch Naherholung und Naturschutz hohe Prioritäten genießen. Die Trassenführung würde nach diesen Planungen durch ein, durch Verordnung besonders geschütztes naturnahes Gebiet führen, was eigentlich die Naturschutzbehörden aufschrecken lassen müsste.


Bei den Einwohnern Ehlhaltens würde die Umsetzung eines so extremen Trassenkorridors in diesem Bereich erhebliches Unverständnis wecken, da durch die erheblichen naturschutzrechtlichen Beschränkungen rund um Ehlhalten seit geraumer Zeit kaum noch Maßnahmen umsetzbar sind.
Auch die bedeutende Blickachse von der Feldberggegend bis in Richtung Wiesbaden und Frankfurt würde erheblich gestört. Sie stellt nochmals klar, dass die beiden Varianten, mit der weitläufigen Verlegung des Trassenverlauf oberhalb von Ehlhalten, ohne Frage abzulehnen sind.
Die Ortsvorsteherin verweist auf die gemeinsame Stellungnahme der Stadt Eppstein, die nach der Anhörung der Ortsbeiräte Ehlhalten, Bremthal und Niederjosbach, sowie des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt in einer gemeinsamen Sitzung zu den verschiedenen Vorschlägen von Trassenführungen abgegeben und beschlossen wurde.
Darin wird deutlich, dass eine Erdverkabelung entlang der A 3 befürwortet wird. Eine klare Absage erfuhren hierin die neuen Vorschläge aus Niedernhausen, die gegenüber den offiziellen Vorschlägen, eine weitläufige Verschwenkung um Niedernhausen/Oberjosbach vorsehen. Sie tangieren auf Eppsteiner Gebiet die beiden Stadtteile Niederjosbach und Bremthal, die dadurch stark belastet und Ehlhalten neu betreffen würden.

Weiter fügt sie die Beschlüsse nochmals wortwörtlich Punkt für Punkt auf. Als Begründung für das Anschreiben an oberste Stelle bemerkt die Ortsvorsteherin, dass sie nichts unversucht lassen möchte, ein solches Projekt oberhalb des „Steinbergs“ zu verhindern.

[Günter Jass, CDU Ortsverband Ehlhalten][12.07.2021]